Deutschland ist ein kleines Land mit vielen geschichtlich interessierten Menschen. Eine Kooperation zwischen den unzähligen, freiwillig in der Denkmalpflege Aktiven, und den Vertretern der Denkmalämter ist von größter Wichtigkeit, wenn auch zurzeit noch nicht überall leicht zu realisieren. Hardliner auf beiden Seiten verhindern mancher Orts noch eine fruchtbare Zusammenarbeit im Sinne der historisch interessierten deutschen Allgemeinheit und Pressemeldungen über unverbesserliche Schatzsucher „Raubgräber" führen in der Öffentlichkeit zu einem völlig falschen Bild der Sondengänger im Allgemeinen.
Jedem ernsthaft an der deutschen Ur- und Frühgeschichte interessiertem Archäologen und Sondengänger mit seinem Metalldetektor sollte eines klar sein, eine vertrauensvolle Zusammenarbeit in Deutschland ist der einzig gangbare Weg zum Erfolg. Es gibt immer mehr Beispiele für großartige gemeinsame Erfolge in den Bundesländern die gezielt Sondengänger mit Metallsonden schulen und für Prospektionen einsetzen. So konnten in letzter Zeit durch geschulte Sondengänger und ehrenamtliche Bodendenkmalpfleger sensationelle Schatzfunde mit Metalldetektoren gemacht werden OHNE dass dabei wichtige Informationen für die Archäologen durch eine unsachgemäß durchgeführte Fundbergung zerstört wurden.
Viele Bundesländer, bzw. deren Landesämter für Denkmalpflege, bieten mittlerweile Theorie und Praxisseminare für Sondengänger mit ihrem Metalldetektor an, oder verschließen sich nicht mehr gänzlich der Möglichkeit einer Zusammenarbeit unter Zuhilfenahme der Schatzsucher. Darunter zum Beispiel Nordrhein Westfalen, Baden Württemberg, Hessen, Mecklenburg Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig Holstein. Die Möglichkeit der Zusammenarbeit ist deutschlandweit gefragt, anarchistische Sondengänger und Archäologen, die sich immer noch gegen eine Zusammenarbeit sperren, obwohl die Erfolge mit Metalldetektoren der jüngeren Zeit eine deutliche Sprache sprechen, sollten der Vergangenheit angehören. Gut geschulte Sondengänger mit ihren Metallsonden sind eine echte Chance für die Archäologie!
Liebe Sondlerin, lieber Sondler!
- Versuche, ein kooperatives Verhältnis mit deinem Amt für Denkmalpflege aufzubauen und glaube nicht alles, was die sogenannten "alten Hasen" darüber erzählen. Denn manchmal läufst du offene Türen ein. Wird deine Nachforschungsgenehmigung abgelehnt, versuche es noch einmal oder suche den Dialog und verständige dich vielleicht auf einen Kompromiss. Besuche die angebotenen Seminare für Sondengänger in deinem Bundesland und setze deinen Metalldetektor verantwortungsbewusst ein.
- Versuche mit deiner Metallsonde, neue Fundgebiete zu entdecken, anstelle des Suchens an Kulturdenkmälern! Meide mit deinem Metalldetektor in jedem Fall weiträumig die aktuellen Grabungsschutzgebiete und aktuelle archäologische Ausgrabungen. Suche mit deiner Metallsonde NICHT, ohne ausdrückliche Erlaubnis der Denkmalpflege, auf ungestörten Böden (z.B. im Naturschutzgebiet). Beim Graben zerstörst du dort ggf. wichtige archäologische Befunde unwiederbringlich
- Suche mit deinem Metalldetektor nicht einfach auf Flächen von denen du wissen solltest das diese bereits durch andere Sondengänger und Schatzsucher mit ihren Metallsonden begangen werden, frage anstatt dessen ob du dort gemeinsam mit ihnen suchen kannst.
- Messe archäologisch relevante Funde, die du mit deinem Metalldetektor gemacht hast immer mit einem GPS-Gerät oder einer Smartphone GPS-App ein und melde die Funde kurzfristig mit Bild und GPS Daten an ihre örtlich zuständigen Archäologen, falls nicht anders möglich per anonymer "Einmal-Email". Achte nicht nur auf Metallfunde, sondern auch auf Keramik und Steinartefakte an der Oberfläche.
- Sei dir bewusst, dass durch jeden Eingriff in das deutsche Bodenarchiv ein Puzzlestück unserer gemeinsamen Geschichte entnehmen, welche es zu dokumentieren, zu erforschen und für die Allgemeinheit zu erhalten gilt. Verkaufe keine Fundstücke, spende die Funde lieber einem Museum und somit der geschichtlich interessierten Allgemeinheit!
- Frage um Erlaubnis, wenn du mit deinem Metalldetektor auf Privatgrundstücken suchen willst. Erfahrungsgemäß haben die Grundstückseigentümer meistens nichts dagegen und helfen sogar bei der Schatzsuche (…). Häufig erfährt man so noch interessante Dinge.
- Suche mit deiner Metallsonde umweltbewusst. Nehme immer eine Mülltüte zur Schatzsuche mit. Sammel den gefundenen Müll und entsorge diesen am Ende in einen öffentlichen Mülleimer, oder bringe den Schrott zu einem Wertstoffhof und verdienen damit vielleicht sogar noch ein paar Euro.
- Verfülle gegrabenen Löcher. Dies sollte eine Selbstverständlichkeit sein, so verschandelst du nicht die Landschaft mit hässlichen Löchern und können noch einmal mit ihrer Metallsonde und gutem Gewissen zurückkommen. Offene Löcher sind tödliche Fallen für Kleinlebewesen und selbst bei Rotwild kann es zu Beinbrüchen und damit zum sicheren und qualvollen Tod kommen.
- Meide mit deinem Metalldetektor auf jeden Fall gesäte Felder und Anpflanzungen.
- Bleibe stets freundlich, wenn du bei der Schatzsuche mit deinem Metalldetektor angesprochen wirst. Bleibe auch dann freundlich, wenn man dir nicht wohlgesonnen ist. Ignoriere Denunzianten, wenn du selbst im Recht bist.
- Sei ehrlich, wenn du mit anderen suchst. Zeige jeden Fund und verschweige deinem Partner nichts. Sei ein guter Freund.
- Mache keine Falschangaben von Fundplätzen. In der Regel kann der angegebene Fundplatz anhand der Fundpatina, an Bodenresten und dem Fund selbst leicht durch einen erfahrenen Archäologen kontrolliert werden. Versuche nicht einen Fundort zu verschleiern, d.h. einen falschen Fundort anzugeben, an dem du ein archäologisches Artefakt gefunden haben. Die Denkmalschutzbehörden wissen ganz genau, wo bestimmte Artefakte gefunden werden können und wo nicht. Sollte eine derartige Verschleierung auffallen, verlieren Sie Ihre Reputation bei der Behörde und du wirst keine Verlängerung ihrer Nachforschungsgenehmigung mit Metalldetektor erhalten.
- Melde Munitionsfunde der Polizei oder dem Kampfmittelräumdienst. Grabe auf keinen Fall Munition aus und lassen diese an der Oberfläche zurück. Spielende Kinder oder Passanten könnten zu Schaden kommen! Vermeide jegliche Stöße und Erschütterungen an Munition und Blindgängern. Bringe dich nicht in Gefahr, markiere die Stelle, halte Abstand zum markierten Fundort und mache unverzüglich Meldung bei der Polizei.